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VDSL: Der Internet-Turbo

Foto: pixabay.com
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Der „Very High Speed Digital Subscriber Line“-Standard (kurz: VDSL) ist eine Übertragungstechnik, die im Festnetz einen Breitband-Internetzugang mit besonders hohen Übertragungsraten ermöglicht. Um korrekt zu sein, ist die aktuelle Version das VDSL2 (G993.2); der erste VDSL-Standard (G.993.1) konnte sich in Deutschland nie durchsetzen. Daher meinen wir auch VDSL2, wenn die Rede von VDSL ist. Zur Funktionsweise und seinen Eigenschaften erfahren Sie im folgenden Artikel mehr.

 

VDSL

Besonders interessant für Netzbetreiber ist VDSL durch seine Abwärtskompatibilität, da bestehende ADSL2 und ADSL2+ Leitungen weiter genutzt werden können und so eine relativ aufwandsarme Aufrüstung möglich ist. Grundsätzliche Voraussetzung für den VDSL-Betrieb ist ein sogenanntes Hybridnetz. Dieses besteht aus Glasfaser- und Kupferleitungen. Durch die Kombination dieser beiden Leitungstypen können bis zum Anschluss des Abnehmers sehr hohe Datenraten erreicht werden. Angestrebt werden zwischen 50 und 100 MBit/s, jedoch muss erwähnt werden, dass diese Werte von Anbieter, Leitung und Anschluss abhängig sind und variieren können.

Vor allem will die VDSL-Technik der TV-Kabelmodemtechnik den Rang ablaufen. In Bezug auf den Downstream kann die TV-Kabelmodemtechnik allerdings mit bis zu 200 MBit/s auftrumpfen und ist somit deutlich überlegen. Auf Seiten des Upstreams hingegen sieht es schon etwas anders aus: während über das TV-Kabel derzeit maximal 12 MBit/s machbar sind, soll unter Verwendung von VDSL mehr möglich sein. Im Zeitalter von Videostreams und Online-Liveübertragungen sicherlich ein Vorteil.

Zusätzliche Informationen zum VDSL-Standard liefert dieses Video von DSLWEB:

Weltweit setzen mittlerweile immer mehr Anbieter VDSL ein (AT&T, Swisscom, France Telekom, Dt. Telekom, etc.). In Deutschland wollen neben der Deutschen Telekom auch weitere Anbieter nachziehen und machen sich dafür das sogenannte VDSL-Vectoring zunutze. Worum es sich hierbei genau handelt, lesen Sie im nächsten Abschnitt.

VDSL-Vectoring

Das VDSL-Vectoring ist eine Erweiterung des regulären VDSL. Unter Verwendung dieser Technik lassen sich die Downstream-Übertragungsraten verdoppeln. So wäre es möglich eine 50-MBit-Leitung auf eine 100-MBit-Leitung aufzuwerten. Um dies möglich zu machen, müssen alle Anschlüsse einer Signalaufbereitungsanlage zulaufen, welche sich um die Verdopplung der Datenrate kümmert. Damit ein VDSL-Vectoring-Ausbau vorgenommen werden kann, müssen gewisse Voraussetzungen erfüllt werden, wie beispielsweise die korrekte Verkabelung sowie im Kabelverzweiger enthaltene Outdoor-SLAMs. In 2015 entschied die Bundesnetzagentur, dass das bestehende Telefonnetz zu einem Festnetz mit VDSL-Vectoring aufgerüstet werden soll. Hierzu müssen einige Änderungen am Festnetz vorgenommen werden, was einen gewissen Zeit- und Kostenaufwand mit sich bringt. Ob es in Ihrer Region bereits VDSL-Vectoring unterstützt wird, erfahren Sie bei der Bundesnetzagentur oder bei direkt bei den Telekommunikationsanbietern.

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